Pupusa

Dort zu essen und zu trinken, wo die Einheimischen hingehen, solche Orte sind nicht immer leicht zu finden. Markante Plätze sind ja zumeist von Touristen überlaufen. Das ist hier in der kleinen ehemaligen Kolonialstadt Sochitoto, im Norden von El Salvador, ganz anders. Die groben Kopfsteinpflasterstrassen laufen entweder zum See oder zum Marktplatz mit der schneeweißen Kirche. Und hier gibt es sogenannte Purpuserias, vor deren Eingangstür auf breiten Öfen Purpusas erhitzt werden, das sind Mais- oder Reisfladen, die zu einer Kugel geformt mit Fleisch, Fisch,Käse, Ei je nach Bedarf gefüllt werden, dann plattgedrückt auf der Heizfläche landen. Dazu gibt es Krautsalat, der im Gefäß schon zur freien Verfügung auf dem groben Holztisch steht.
Du wartest lange, die frische Zubereitung erfordert Zeit, der Andrang ist groß. Wir sitzen nicht weit vom Ofen, die Zubereitung ist uns bald vertraut, die gewichtige Purpusafrau genießt unsere Aufmerksamkeit.
Die Freundlichkeit der Menschen ist allgegenwärtig, hier herrscht augenscheinlich Optimismus und Zuversicht nach schweren Jahren des Bürgerkriegs, die Ordnung allerdings – so ist zu lesen – wird mit
zweifelhaften Methoden autoritär und gnadenlos gegenüber ehemaligen Bandenmitgliedern aufrechterhalten.
Wir haben zuwenig Einblick und Informationen, um uns ein fundiertes Urteil zu erlauben.
Wir sehen aber, daß Hilfe nötig ist.
Vor allem amerikanische Jugendgruppen sind uns hier und da begegnet, die praktische Hilfe leisten bei Hausbau oder Gesundheitsvorsorge.
Gerne erinnern wir uns an Jesse mit seinen 20 Jahren, der uns von seinem Engagement hier erzählte und dann ganz beiläufig fragte, ob wir mit ihm beten wollen. Wir haben das gerne gemacht.