Ehrlich gesagt, ich hatte mir so vorgestellt, ich werde von einer Fahrerin oder einem Fahrer in einer geräumigen Limousine abgeholt und auf dem schnellsten Weg zu meiner Reha in Schwabing gebracht, um dort die Gehschule nach erfolgreicher Hüft-OP zu absolvieren. Weit gefehlt.
Es kam stattdessen der Johanniterkrankentransport mit dem bosnischen Fahrer, der anschließend weitere 6 Rekonvaleszenten anzufahren und einzuladen hatte, was er professionell und immer freundlich erledigte. Das dauerte so 90 minuten und wenn länger, dann hättet ihr mal vor allen die älteren Damen im besten Mingadialekt (Münchner Dialekt) hören sollen, den ich so mag, herrlich, immer drauf auf die Johanniter, nicht auf den Bosnier, der fuhr nur. Ja dann sind wir halt durch Moosach und Milbertshofen, auch dahin, wo München nicht mehr leuchtet, prekäre Wohnverhältnisse. Ich fand die spezielle Sicht auf die Stadt sehr spannend, auch auf Bewohner dieser Plattenbauten und Wohnsilos, z.B. der volltätowierte Thaiboxer.
Wie langweilig wäre doch dagegen die Fahrt über den altbekannten mittleren Ring gewesen mit Bayern 3 als einziger Unterhaltung.
Und, was nicht eben unwichtig ist:
Ich bin sehr zufrieden mit dem Verlauf der Reha und speziell mit dem kompetenten und engagierten
Team dort. Nach der Feinarbeit zu Hause und im Fitnessstudio gibt es bei gutem Verlauf zur Belohnung im September ein paar Minuten auf dem Tennisplatz.◦