Affe die erste

Ort: Kuching auf der Insel Borneo, Naturschutzgebiet von Semenogh. Es ist 15 Uhr, wir haben Eintritt bezahlt und möchten Orang Utans sehen, die hier nach Genesung wieder in die Dschungelwildnis entlassen werden. Die Tribüne ist gut gefüllt, alle harren still und geduldig aus, doch kein Orang läßt sich blicken. Das verstehe, wer will, denn so viel Platz haben die doch nicht mehr in ihrer immer enger werdenden Dschungelwelt, als daß sie sich darin vor uns erfolgreich verstecken könnten. Denen geht’s wohl zu gut, lassen sich nicht einmal von Bananen, Orangen, Zuckerrohr, Kokosnuss und angestrengten Rufen des Rangers zum Futterplatz locken.
Dann fahren wir eben zu den Nasenaffen, die sind doch von ganz anderer Natur, hocken brav in ihren Laubbäumen, während wir uns klammheimlich mit dem Boot in Fotostellung bringen. Friedliche Pflanzenfresser im intakten Familienverbund, der Big Boss mit dem Silberrücken hält mit patriarchalem Gehabe die frechen Makaken fern. Himmel ist das schön, diese heile Welt, Betreten strengstens verboten, das Schauen berührt. Und immer schön leise sein, wir wollen die Laute der Kauwerkzeuge hören, wenn sie die Blätter zermalmen.
Und das mit den Orangs …
auf der nächsten Station, Sandakan, nordöstlicher Zipfel von Borneo. Sie bekommen noch eine Chance.
Ich bin zuversichtlich.

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