Was für ein aufregendes Erlebnis , hier – in El Salvador – mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs zu sein, mit dem Chickenbus fahren die Bewohner aus der heißen und lärmenden Großstadt Santa Ana hoch in die nahen Berge, ca 1,5 Stunden, um Entspannung bei etwas angenehmeren Temperaturen zu suchen. Wir dürfen dabeisein und freuen uns über einen Sitzplatz, der Mittelgang füllt sich nämlich zusehends, was aber die Verkäufer von Obst in kleinen Plastikbeuteln, Süßigkeiten, Getränken und sogar Haushaltsgegenständen nicht davon abhält, sich durch den zugestellten Gang zu quetschen.
Das passiert stressfrei, der unvermeidliche Körperkontakt führt nicht zu Aggressionen, man ist es gewohnt, es wird viel gelacht.
Dann geht sie los die wilde Fahrt in diesem quietschbunten, mächtig großen und lauten Fahrzeug, das im Großstadtverkehr niemanden fürchten muß, der Fahrer rührt in den Gängen, bis er mit seinem meterlangen Schaltknüppel den richtigen gefunden hat, der Beifahrer wuselt durch den Bus, ihm entgeht niemand, dem er den halben Dollar pro Fahrt abknöpfen kann ( ja, die US- Währung gilt hier).
Wer an der Straße steht und Zeichen gibt, wird mitgenommen, egal wie voll der Gang ist, der Beifahrer klopft aufs Blech, wenn’s weitergehen kann.
Hier kann man nur staunen, wie gut ein Miteinander auf engstem Raum funktioniert.
Nur eines hat gefehlt: Chicken haben wir im Chickenbus nicht gesehen, der Name kommt doch daher.
Ok, es ist Sonntag, da bleiben die Chicken im Stall.