Quinceanera … und die grüne Salsa

Inzwischen schon in Costa Rica angekommen will ich in Gedanken noch mal über die Grenze nach Mexiko, es geht schließlich um den 3. Teil unseres Apoalaausflugs von Oaxaca aus.
Also der 2. Tag begann mit dem Frühstück bei der netten Lady in der
Wellblechhütte am Fluß, es gab – ach nee- Eier, braune Bohnen, Tortillas, Kaffee. Aber wie sieht es denn in der Außenküche aus, Berge von frischen grünen Kräutern türmen sich auf, die Mama hilft beim Zubereiten. Es wird wohl eine Salza, aber solche Mengen, was geht da ab …
Auf gehts zum Wasserfall, 30 Minuten zu Fuß durch den verschlafenen Ort, ein naturnaher Steig führt steil hinunter und gewährt immer wieder Blicke auf die Gischt. Eine anstrengende Tour bei großer Hitze, aber Abkühlung naht, der Wasserfall kracht in sein Auffangbecken, mühsam über riesige Felsbrocken finden wir einen Weg ins Badewasser. Wir sind allein und genießen das kühle, saubere, grün schimmernde Wasser in vollen Zügen.
Es geht den gleichen Weg zurück, unterwegs am Reservierungsbüro gibt es Internet, was für eine Überraschung. Die Lady ist unter dem Wellblechdach immer noch im Kochwahn, Luftballons an der Decke und eine Vielzahl an Gästen deuten auf ein Fest hin. Kein Zweifel. Und auffallend viele junge Menschen. Zum Essen gibt es auch für uns vom Festmahl, pollo, also Huhn, lange gekocht, fällt vom Knochen, dazu die wunderbare Kräutersalza. Ich kann euch sagen …
Ja und was ist das jetzt für ein Fest, bei dem ein junges Mädchen in einem blauen Ballkleid auffällig oft im Mittelpunkt steht, es ist die Quinceanera, der Übergang vom Kind zur Frau, hier ein ganz wichtiges Datum und ein Anlaß für ein ausgiebiges und ausgelassenes Fest. Und wir mittendrin, wie selbstverständlich sind wir Teil der Veranstaltung, hören den Vorträgen zu, trinken, tanzen einen Ehrentanz mit der jetzt jungen Frau – alles in allem ein schönes Erlebnis in lockerer Atmosphäre.
Das Fest geht noch laut und lange, aber wir müssen am nächsten Tag um 6 Uhr in der Früh zurück. Einer fährt immer, heißt es. Wir sind rechtzeitig am Treffpunkt, ein französisches Pärchen vor uns (gibt es eigentlich auch nette Franzosen).
Nach einer halben Stunde fährt ein dunkelroter Mittelklassewagen vor, Marke nicht erkennbar, ein junger Fahrer mit Sturmtuch und Baseballmütze nimmt uns 4 mit.
Er fährt so wie er aussieht, ohne Rücksicht auf Mensch und Material.
Meine Bedenken, ob er den Anforderungen der mörderischen Piste gewachsen ist, schwinden mit der Zeit. Was bleibt ist mein Respekt vor dem Sprung in der Windschutzscheibe, der sich von rechts oben bis mitten ins Blickfeld des Fahrers zieht.
Es kann doch nicht sein, daß die Scheibe diese permanenten Erschütterungen wegsteckt. Mein ängstlicher Blick geht auf eventuelle Veränderungen der Sprungkurve, aber nichts tut sich.
Wir erreichen unser Ziel schadlos. Danke dem namenlosen Fahrer, er gab erfolgreich sein Bestes.