Auf geht‘s

Das Gehen ist momentan angesagt, also nicht der Gang in den Keller zum Bierholen oder zum Kühlschrank, sondern der Spaziergang , der zweckfreie, also dieser Rundgang um den See, am Fluß entlang, kreuz und quer durch den Wald, lustwandeln, nicht der zielstrebige Aufstieg zum Berggipfel, zur Almhütte mit lohnendem Weißbier, nur Spazierengehen, früher immer negativ besetzt, besonders bei männlichen Zeitgenossen, spießig, kam gleich nach Topflappenhäkeln.
Jetzt, in den nervigen Zeiten, ist das anders, der Anteil männlicher Spaziergänger geht durch die Decke. Ist ja auch für Männer schön, das Sonnenlicht, verstärkt bei satter Schneeauflage, die Bewegung, Gehirnjogging durch wechselnde Eindrücke (heute habe ich im Nymphenburger Park einen Waldkauz in seinem Astloch bewundert).

Vor einigen Tagen ist Bernd Kannenberg gestorben, Olympiasieger 50 km Gehen 1972 München, das war damals sicher kein Spaziergang, hat seinem Körper zuviel zugemutet, mußte dem Leistungssport Tribut zollen.
Also nicht übertreiben, 2 h ohne Schrittzähler reichen, aber bitte täglich und bei jedem Wetter.
Und wenn jemand dich fragt „wie gehts“ kannst du mit gutem Recht entgegnen : „Es geht“.