Der ordinäre Weihnachtsbaum ist grün, um die 1,60 m hoch, duftet nicht, hat unten zu viel Bauch und oben zu wenig Geäst, keine markante Spitze, sticht und nadelt und ist mehr oder weniger krumm , er stammt aus einer dänischen Großplantage, wird liegend im Plastiknetz transportiert, steht im November schon bei Obi,
Mitte Dezember auf Terrasse oder Balkon und spätestens im neuen Jahr dort schon wieder, sichtlich erschöpft, grau und abgenadelt, bis er dann im Sperrmüll landet oder bei der jährlichen „wir holen ihren alten“ – Aktion der Jungen Union.
Dagegen unser Baum ist auch grün, riecht auch nicht, ist nur 1,40 m, hat ansonsten die für Weihnachtsbäume ideale Form 🎄 , ja genau, in etwa so, er stammt vermutlich aus China, seine Zweige sind gar nicht widerspenstig und lassen sich wunderbar ausrichten, er nadelt nie, unten geht er nahtlos in einen Ständer über, er steht seit Oktober in unserer Wohnung, er hat dort weder Form noch Färbung verloren.
Ja, mein Gott, er ist aus Plastik, aber ich kann euch versprechen, an Weihnachten wird er leuchten wie seine Kollegen aus Dänemark, und damit alles stimmig ist werde ich auf Weihnachtsschmuck Made in China besonderen Wert legen.
Noch was: Da ist ja noch dieser ökologische Fußabdruck, das ist mir wichtig. Ich verpflichte mich daher diesen Baum die nächsten 5 Weihnachten (mindestens) zu verwenden. Damit ist guter Wille bewiesen.
Ein kleines Problem: sollte meine Enkeltochter, so Greta-like, mir vorwerfen „ Opa, das mit dem Plastikweihnachtsbaum, das geht gar nicht“, dann müßte ich meinen 5 Jahresplan nochmal überdenken.
Bis dahin bin ich ziemlich entspannt, ihr hoffentlich auch.