Psssst, jetzt seid mal gefälligst etwas leiser, nehmt Rücksicht auf eure Landsleute.
Eine Gruppe Schulkinder stürmt kichernd und schwatzend in ein Abteil der Tokioter Metro. Die Uniform ist keine Garantie für diszipliniertes und leises Auftreten, gut so, denke ich und gebe den Gedanken auf, hier jemanden maßregeln zu wollen.
Es ist aber nun einmal so, daß der gewöhnliche Teilnehmer am öffentlichen Nahverkehr in Kyoto und Tokio einen ausgeprägten Hang zum Halb- und Tiefschlaf hat, was hab ich doch für amüsante Beobachtungen machen dürfen, das Schulmädchen mit dem Buch auf dem Schoß und dem Stift in der Hand, die Brille schief auf der Nase, einmal die Neigung zum linken Nachbarn, rumms, kurzes Erwachen, dann auf Nachbarn rechts, die stört das nicht, die schlafen selbst.
Ja was ist da los, warum seid ihr alle so müde, ihr Japaner aus Tokio und Kyoto und wahrscheinlich aus sonstwo. Ist es der ausgiebige Teegenuss, der euch zur falschen Zeit wachhält, ist es die Arbeit mit den bekanntermaßen vielen Überstunden, die euch nachts nicht zur Ruhe kommen läßt. Oder ist es doch das Gläschen zuviel, das euch die Sinne vernebelt.
Seis drum. Nehmt euch die Ruhe und schöpft Kraft in einer hektischen und lärmenden Umgebung, macht nur rechtzeitig die Augen auf, und seid weiter so freundlich und rücksichtsvoll, wie ich euch auf meiner Reise erlebt habe.