Leere Sitzreihen einer Metro in Tokio – gibt’s das?
Nein, die Megastadt hat viel zu bieten, aber das Sitz-und Stehplatzangebot ist limitiert, die Bewegungsfreiheit ist nicht umsonst zu haben, stete Aufmerksamkeit ist von Nöten, ein Ziel vor Augen ein Muss, ein Strom, in dem du schwimmen kannst ist immer vorhanden, ein Pfeil am Boden, ein Spruchband mit verständlichen Schriftzeichen, vor allem in den unzähligen Bahnhöfen. Keine Frage, Tokio hat sich vortrefflich eingestellt auf seine inzwischen 40 Millionen Einwohner und touristischen Besucher. Und solltest du mal hilf- und ziellos wirken, so ist ganz schnell ein selbstloses Helferchen zur Stelle – mit prall gefüllter Tasche voller Informationen und dem Rat für den rechten Weg. Frage keine Passanten, die haben in der Regel keine Ahnung, schicken dich lieber sonstwohin als ihr Nichtwissen zuzugeben. Und dann auch noch in einem Englisch, das sie nicht können, aber trotzdem sprechen. Sorry.
Ja, der öffentliche Nahverkehr, ein Begriff, der für Tokio nun ganz und gar nicht paßt. Aber dennoch ein Vorbild. Die schnelle Zugfolge, die Informationen, die auch die Touristen selten im Unklaren lassen, die übersichtlichen Tarife, die Bezahlung mit wiederaufladbaren Geldkarten, auch einsetzbar in Kiosk und Kaufhaus.
Es macht Laune, nach einigen Anlaufproblemen sich in einem solchen Kosmos zu bewegen, um entspannt die Stadt zu erkunden.
Zurück zu diesen leeren Sitzplätzen. Es gibt sie nicht, im Untergrund, aber auch kein Gedränge, keine Hektik, Schilder mahnen zur Gelassenheit, zur Rücksicht. Sogar der Blindenstock hat seine eigene Spurrille.
Toll