Kaarstfelsen und Meer

Kreuzen in der Andamanensee, auch mal ganz schön zur Abwechslung …

… nein, bitte schön, ein wenig mehr Euphorie bei der Beschreibung eines vielleicht einmaligen, also im Leben eventuell nicht wiederkehrenden Vorgangs ist da schon angesagt.

Das macht du am besten live, sage ich mir, also ich erlebe und schreibe, während meine dunkelbraune Dschunke mich gerade durchs schwach bewegte Wasser trägt. Meine Energie bleibt darauf beschränkt, meine Körperhaltung der Ergonomie meines Liegestuhls anzupassen. Der Wind ist frisch, vorhin mit ihm segelnd war er kaum spürbar, jetzt surrt der Motor gegen ihn.

Die grün bewachsenen Inseln mit meist einem steil aufragenden Felsen , der Kulissenschieber leistet ganze Arbeit,  ziehen an uns vorüber, manche zeigen mir nur die steile, schroffe Abrißkante. 

Hier muß ich meine Livekommentierung unterbrechen, es geht zum Schwimmen ins offene Meer, ich muß mich jedesmal überwinden, das Zutrauen in mein Schwimmvermögen ist tatsächlich ausreichend, juhu, nicht nur das ein herrliches Gefühl. 

Jetzt, live, gegen Abend, an Steuerbord die Felsen im Gegenlicht, gespenstisch im Dunst, die Felsen Backbord und am Bug, dunkelgrün, so nah, fast bedrohlich. Der Kapitän auf der Suche nach einem perfekten Ankerplatz für die Nacht, ist erfolgreich.

Ja, mein Gott, was soll ich sagen, die Welt kann so schön sein. Und wer das nicht sehen will oder kann möge sich Trost suchen bei der hohen Geistlichkeit (2 unserer 11 Mitfahrer sind Pfarrer). Oder alternativ und mit Distanz (Vergiftungsgefahr !!) in der unerschöpflichen Schatzkiste eines leidenschaftlichen Weltverstehers und Verschwörungstheoretikers kramen (unser Käpt’n Raimund).