Dem Himmel so nah

Wir wären gerne noch ein ein wenig tiefer eingedrungen in die Himalajabergwelt – mit unserem Bergführer und unserem jungen Sherpa waren wir gut aufgestellt, um den geplanten Ghorepani Trek inclusive Ziel Poonhill auf 3210 zu bewältigen. Doch die Götter haben es nicht gut gemeint, Gefahren lauern ja überall, eine davon in den Küchen der sogenannten Teehäuser, Brutstätten skrupelloser Keime, die es besonders auf Eindringlinge aus der westlichen Hemisphäre abgesehen haben. Letztere sind – so wie wir – konditionell gut vorbereitet, scheinbar akklimatisiert, etwas gutgläubig, leicht geschwächt von einem anstrengenden Bergtag und dann schlägt er zu, erbarmungslos, rücksichtslos, denn es könnte die letzte Chance gewesen sein für ein Erfolgserlebnis a la Hillary und Messner.
Jetzt mal vernünftig bleiben, der Weg ist ist auch ein Ziel, denk an Landrung, das so beängstigend steil am Hang liegt, an die halsbrecherische Jeepfahrt über schier unüberwindliche Felsbrocken mit unseren Begleitern auf dem Fahrzeugdach, die freundlichen Menschen beim Spaziergang durch Dhampus, der morgendliche freie Blick auf die schneebedeckte Annapurna. Was sind diese einzigartigen Erlebnisse gegen ein erzwungenes Gipfelerlebnis unter Aufbietung letzter Kräfte.

Nein, alles gut. Wir sind mit uns im reinen.