Was ist geblieben vom geheimnisvollen Leben der Maharadschas im alten Indien, das unsere Vorstellungen von diesem sagenhaften Land so stark geprägt hat, als die Reisetätigkeit dorthin sich noch in Grenzen hielt?
Gibt es sie noch die prunkvollen Paläste bewacht von Männern mit mächtigem Schnurrbart, rotem oder gelben Turban auf dem Kopf, weißgekleidet, Schwert oder Dolch im Halfter?
Die buntgeschmückten Elephanten, die bei Festen Mittelpunkt eines Umzugs waren und ansonsten tagtäglich im großangelegten Palastgarten ausgeführt wurden.
Die Haustiger, die sich von den juwelenbesetzten Fingern des Herrschers bereitwillig streicheln ließen, wohingegen die Artgenossen bei den häufig stattfindenden Großwildjagden massenweise zu Tode kamen.
Die Haremsdamen, die sich nach Lust und Laune des Herrschers zu präsentieren und bei Gefallen hinzugeben hatten, ansonsten den Blicken Außenstehender entzogen waren.
Der umfangreiche Fuhrpark, der unter dem Einfluß der Briten vornehmlich von der Marke Rolls Royce beherrscht wurde – bei gelegentlichen Ausfahrten ein Mittel zur Demonstration von Reichtum und Macht.
Anlässlich unseres Aufenthalts in Jaipur verschafften wir uns einen Eindruck beim Besuch des feudalen Hotels Rambagh Palace, einem ehemaligen Maharadschapalast.
Und es gibt ihn noch, den ehemaligen Maharadscha, sehr zivil, ohne Schmuck, kein Tiger an der Hand, im ordinären Kleinwagen auf seinem immer noch großen Besitz unterwegs. Hotelunternehmer, seiner Steuerprivilegien und Titel beraubt.
Ich denke er macht es gut, seine Zahlen kenne ich nicht. Majestätische Pfaue im Garten haben die Rolle von Tigern und Elephanten übernommen, wir durften mit einem Ford Wheeler Baujahr 1937 samt Chauffeur durch den Garten fahren, seine ehemalige Privateisenbahn ist zum Restaurant umfunktioniert. Wir haben im Hotelgarten stilvoll gespeist, eine Nächtigung mußten wir uns ersparen.
Er bedient unsere Träume – nichts als eine Geschäftsidee !?