Das ist schon ein Riesenviech so eine Kuh auf einer vielbefahrenen, gut ausgebauten Straße in Rajasthan, Uttar Pradesh und Westbengalen, da könnte man mal so richtig Gas geben und auf sagenhafte 80 – 100 km/h kommen und da liegt oder steht mal wieder so ein Fleischkoloss auf deiner Bahn und weiß genau, daß die den hiesigen Fahrern so eigene Rücksichtslosigkeit gegenüber zweibeinigen Verkehrsstörern einer Gelassenheit ohnegleichen weicht und sie, ganz gewiß, in ruhigen, sanften Lenkbewegungen auf den holprigen, staubigen Standstreifen ausweichen, um das lebendige Hindernis zu umfahren.
Ich habe unzählige solcher Ausweichmanöver mitgemacht, noch nie habe ich einen Fluch oder eine ähnliche Unmutsäußerung vernommen, wieviele Blicke anderer Verkehrsteilnehmer dagegen mußte ich registrieren, wenn ihnen die mühsam erstrittene Vorteilsposition im Verkehrskrieg von einer kleinen Gemeinheit unseres Fahrers genommen wurde. Wenn Blicke töten könnten.
Fluch und Unmut gegenüber Kühen, geht bei Hindus gar nicht. So was wie dumme oder Ekel Alfreds dusselige Kuh, na ja, die Wertschätzung würde davon nicht berührt, jeder weiß um die mystische und religiöse Bedeutung, ohne Kuh kein Joghurt und kein Ghee, ganz abgesehen von den Fladen, immer noch für viele lebensnotwendig beim Hausbau und zum Feuern.
Also, laßt sie mal weiter in Ruhe, die heilige Kuh.
Junge Frau beim Kuhfladentransport und Szene aus der heiligen Stadt Pushkar