Paul Gauguin & Co

Wenn dich jemand fragt, wie es dir geht und was du in letzter Zeit so gemacht hast, und du sagst naja, du warst vor kurzem in der Südsee unterwegs, dann bist du vielfach einem ungläubigen Staunen ausgesetzt und den in solchen Situationen gerne verwendeten Floskeln.
Keine andere Urlaubsregion löst solche überschwänglichen Reaktionen aus, behaupte ich mal.
Das wirft nun die Frage auf: Wer oder was hat diese kleinbürgerlichen Phantasien rund um diese Erdfleckchen und seine Bewohner beflügelt?
War es dieser Maler, Paul Gauguin, der unnachahmlich das polynesische Inselidyll, Mädchen und Natur, in warmen Farben auf die Leinwand gebracht hat?
Oder war es Marlon Brando, der bei Filmaufnahmen zu „Meuterei auf der Bounty“ dem Liebreiz einer tahitianischen Komparsin nicht widerstehen konnte und blieb?
Oder doch Tony Marshall, der mit seinem Erfolgshit „Bora Bora“ (ein Vogel sang im Mangobaum, alles war so wie im Traum) die Hitparade stürmte und zum Ehrenbürger von Bora Bora aufstieg?
Oder ist es doch diese immense Entfernung, die viele davon abhält, sich selbst ein Bild zu machen, um sich evtl. von Klischees zu befreien?
Weiter weg geht aber auch wirklich nicht. Wer hier bei uns im Garten ein Loch gräbt, um das andere Ende der Erde zu erreichen, der – fast klar – kommt im Wasser raus, nicht weit weg von diesem Südseeparadies, das Paul und Marlon und vielleicht auch Tony gesucht, aber letztlich nie gefunden haben.
Apropos: wer nicht das Paradies, aber das andere Ende der Erde sucht, der gehe mal auf http://www.antipodr.com.