Warum ist eigentlich das Meer so blau?
Fragt sich der Kreuzfahrer, der entspannt, entrückt und lastenfrei auf seinem Kreuzfahrtschiffbalkon seinen Kreuzfahrtschiffbalkonstuhl besetzt und auch mal tagelang nichts anderes sieht als eben Meer. Ohne Störung von am Horizont auftauchenden Containerfrachtern oder Küstenstreifen einsamer Inseln oder gar von bemerkenswertem, aufregendem Wellengang. Schließlich sind wir im Stillen Ozean.
Also, das müssen wohl die Tintenfische sein, die ihr blaues Sekret absondern, um ihre Meeresfeinde zu täuschen und abzuwehren. Andere Erklärungen hab ich erstmal nicht. Ich weiß auch gar nicht, ob es hier überhaupt Tintenfische gibt. Internet, um nach hochwissenschaftlichen Erklärungen zu suchen, steht nicht zur Verfügung, Mist. Und wenn ja, ist mir der Tarif zu hoch.
Bevor ich nun zum Fall für den Schiffsarzt werde, ist es dann so weit: der erste Landgang nach 10 Tagen auf See. Fakarava, ein Atoll im Tuamoto-Archipel – 500 km entfernt von Tahiti. Herz was willst du mehr, alle Klischees und kleinbürgerlichen Vorstellungen von Südseeinselflair werden erfüllt oder übertroffen, freundliche Menschen in traditioneller Kleidung heißen uns willkommen und verteilen Frangipaniblüten. Türkisfarbenes, klares Wasser lädt zum Baden und Schnorcheln. In den Vorgärten ihrer flachgebauten Häuser bieten die wenigen Einwohner Schmuck und anderes an, hier und da inklusive musikalischer Begleitung. Die Ukulele klingt mir noch im Ohr.
Genieße den Augenblick!
Wir spazieren unter dem Sonnenschirm die schmale Landzunge auf und ab, nehmen ein Bad im Meer, trinken was.
Fast zu schön, um wahr zu sein.
Ein Ausblick in die Zukunft sei gestattet: wie lange wird es diese Idylle noch geben bei steigendem Meeresspiegel und zunehmend ausbleichenden Korallenriffen!?