Pitcairn

„Wie fanden Sie denn das Schnitzel?“ fragte der Ober den Gast. „Rein zufällig unter einem Salatblatt“.
So, na ja, in etwa so ähnlich muß es Fletcher Christian und seinen Mitmeuterern von der Bounty im Jahr 1790 ergangen sein, als sie nach dem Rauswurf von Captain Bligh auf der Flucht vor den Häschern der Navy auf die entlegene Insel Pitcairn stießen. Sie ließen sich dort nieder, weil dieses Eiland seinerzeit auf allen Seekarten falsch eingezeichnet war und dazu so verdammt verlassen im stillen Ozean lag, woran sich bis heute nichts geändert hat – ca 2000 km westlich von Tahiti und genausoweit gen Osten zu den Osterinseln. Also ideal zum Verstecken … und heute zum Aussteigen?
Nein, es kriegt niemanden dorthin, das englische Mutterland, die Einwohnerzahl stagniert seit Jahren bei ca. 55. Es ist nun mal keine Südseeinsel mit Wellnesscharakter, es gibt keine Kneipe, kein Fish and Chips Restaurant, keinen Zigarettenautomaten. Alle 3 Monate kommt ein Versorgungsschiff, hin und wieder ein Kreuzfahrer.
Und fast alle hatten wir im Februar 2017 an Bord inclusive der Urururenkelin von Fletcher, Brenda Christian. Damit Sie uns ihre Souvenirs verkaufen konnten, Schmuck, Honig, Tshirts denn die starke Brandung ließ unseren Besuch der Insel mit ihrer schroffen Steilküste nicht zu.
Immerhin steht für mich jetzt fest: die Geschichte mit der Meuterei auf der Bounty ist keine Fiktion, alles ist wie im Film dargestellt auch so passiert, so … oder na ja in etwa so.