Ja was gibt es da für Möglichkeiten auf See, um jemanden zu Handlungen zu bewegen oder ihn für Unterlassungen zu bestrafen. Hinaufentern in die Takelage fällt bei einem Kreuzfahrtschiff flach, Kielholen endet zu leicht mit nassem Tod oder – was mir gut gefallen würde – der Einsatz der neunschwänzigen Katze?
Aber Moment, um was geht es eigentlich. Wir waren vom 26.1. bis 22.2.2017 mit einem Kreuzfahrer der Firma Phönix im Südpafizik unterwegs und hatten u.a. dafür bezahlt, die Osterinseln und die Pitcain-Inseln (bekannt durch die Meuterei auf der Bounty) zu betreten und zu erkunden, nur blieb das ein frommer Wunsch. Die Brandung war nach Ansicht der Schiffsführung zu stark, um mit den Tenderbooten die Passagiere gefahrenfrei an Land zu bringen. Maßstab ihres Handelns war wohl die Seetauglichkeit schon bei Antritt der Reise übergewichtiger Zeitgenossen, die sich durch die Teilnahme am Frühstück, Frühschoppen (die Wiesnanimation war schon a echte Gaudi), 4gängigem Mittagessen inklusive Tischwein, Nachmittagskaffee (gerne erinnere ich mich an das Schokoladenbüffet mit den handgefertigten Pralinen), Abendessen, wieder 4gängig , zusätzliche Attraktionen beim 3maligen Galadinner, nicht zu vergessen, Currywurst oder Wiener Würstchen als Mitternachtshappen) in Form gebracht haben. Ärgerlich für die Fitten, die schwere See beim Übersetzen mit Tenderbooten als Abwechslung und sportliche Herausforderung betrachtet haben. Ärgerlich auch für die Kulturinteressierten, für die der Besuch der Osterinseln ein Anreiz zum Kauf gerade dieser Reise gewesen ist.
Der Kapitän stand im Kreuzfeuer der Kritik. Die Solidarität der Kreuzfahrer, ihn durch Zwangsmaßnahmen zum Handeln zu bewegen oder ihn zu bestrafen, hielt sich in Grenzen. Zudem stellte sich heraus, daß die Neunschwänzige an Bord nicht aufzutreiben war (Sado Maso ist auf Kreuzfahrtschiffen keine gängige Sexpraktik).
So bestand die Vergeltung einzig in der Tatsache, daß der Kapitän sein schweres Schiff 2 mal um die genannten Inseln steuern mußte, sozusagen Strafrunden.
Der statt zu meutern nur meckernde Kreuzfahrer schaute – außer durchs Fernglas oder den Sucher seiner Kamera – in die berühmte Röhre.