Wohnraum- Vernichtungsmaßnahmen

 

Was ist das eigentlich … Hutong.
Hutong, das ist ein Chinese in München, der vor kurzem mit dem SZ Gourmet Award ausgezeichnet wurde, ich war letztens da, hat ganz ordentlich geschmeckt, konnte das Essen jedoch kaum sehen, weil er so dunkel war, der Raum.
Apropos dunkel, so wie in den verwinkelten Gäßchen im alten China zwischen den kleinen eingeschossigen Häuschen, in denen die einfachen Menschen gewohnt haben und immer weniger wohnen, weil sie verschwinden und Platz machen für moderne Wohnkästen, mit denen schon reiche Investoren immer noch reicher werden wollen, deren vorrangige Qualifikation darin besteht, beste Kontakte zur herrschenden politischen Klasse von Natur aus zu besitzen oder vornehmlich durch bedingungsloses Wohlverhalten aufgebaut zu haben.
Schade, wir hätten gerne mehr vom alten China mit seinen Hutongs gesehen. Es sollen ja auch ein paar erhalten bleiben, nicht alle werden von bedauernswerten Wanderarbeitern abgewohnt, um sie sanierungsunfähig zu machen.
Es ist im übrigen nicht so, daß die Obrigkeit und ihre Günstlinge leichtes Spiel haben, wie es sich für eine gut funktionierende Diktatur gehört. Da werden schon mal Planierraupen von heut auf morgen eingesetzt oder gedungene Schlägertrupps kommen mit handfesten Argumenten, wenn das Volk Haus und Hof nicht zu den mickrigen Konditionen verkaufen will. Immerhin dürfen sie anschließend ungehindert und protestierend durch die Straßen ziehen, um ihrem Zorn Luft zu verschaffen.
Wir sahen sie auch Protest fahren – in schwarzen Daimlerlimousinen mit weißen Plakaten.