Einverstanden: jeder Mensch hat ein Recht aufs eigene Bild. Ich müßte also konsequent vor jeder Portraitaufnahme mein anvisiertes Opfer um Erlaubnis fragen, bei einem Kind müßte ich die Eltern ausfindig machen, bei Sprachbarrieren die Absicht meines Tuns deutlich machen durch eine für jeden verständliche Zeichensprache und den Gesten des Gegenüber unzweideutig entnehmen können, daß diese Person sich von mir ablichten lassen will, ggf. bis hin zu einer Veröffentlichung.
Na, bei allem Respekt, das ist mir zu streng. Das hätte doch zur Folge , daß diese Form der Begegnung den genannten und sicher vernünftigen Regeln zum Opfer fallen würde. Geht gar nicht. Es muß doch ein Einverständnis des Objekts der Begierde genügen, das sich durch erkennbare gegenseitige Sympathie, Lächeln und smalltalk ausdrückt. Bei Spontanaufnahmen ohne persönliche Anbahnung unterstützt durch das gemeinsame Bildbetrachten auf dem Display.
Genau, so hat das doch bisher immer gut funktioniert und so machen wir auf den nächsten Reisen weiter.
Ein kleiner schulmeisterlicher Hinweis sei gestattet: besondere Rücksicht bitte bei den Heiligtümern.