Pneumonoultramicroscopicvolcanoniosis

Er ruht nur, nimmt sich eine Pause … und raucht derweil stetig vor sich hin, das macht doch niemand der sich aufgegeben hat. Nein, nein, da hat noch jemand was vor. Schläfrig, vielleicht ein bißchen geheimnisvoll will er wirken, aber seine Natur kann er nicht verleugnen, für mich ist er wild, unberechenbar und unbezähmbar.

Ja was jetzt, steht er vor dem Ausbruch, gleich, die Ruhe vor dem Feuersturm oder irgendwann, in einem Jahrhundert, der Bromo, meine nähere Bekanntschaft aus Indonesiens zahlreichen Vulkanen. Mir ist das alles nicht geheuer.

Erstaunlich, es gibt keinen Gefahrenhinweis, wenig Respekt, normales touristisches Treiben auf schwarzem Lavasand. Die vielstufige Holztreppe zum Kraterrand kann ja wieder nachgebaut werden, wenn’s passiert ist.
Die kleinen Pferdchen, Touristentransporttiere, gehen ihrer Arbeit nach, irgendwie beruhigend, denn sie wären wohl die ersten, die sich instinktsicher davonmachen würden.
Und dann bin ich oben, entgegen aller Bedenken, am Rand, von wo sie einmal im Jahr zum Kasadafest ihre Opfergaben preisgeben, auch lebende Tiere stürzen sie in die Tiefe, die Abergläubischen, während andere versuchen, weiter unten, da wo es gefährlich wird, ein Aberglaubenopferschnäppchen zu machen. Wahnsinnige.
Jetzt wird nicht geopfert, der Blick bleibt unverstellt und wenn der Wind günstig weht und den Rauch vertreibt sperrt er sogar sichtbar seinen tiefen Schlund auf und du siehst … Nichts, soweit das Auge mit oder ohne Zoom reicht.
Auch unten am Bromofuß meint der Wind es gut mit uns: der feine Lavasand bleibt liegen, Fälle von Vulkanstaublunge (Pneumono … usw.) sind nicht bekannt.