Alte Bäume sollst du nicht verpflanzen, sie könnten zugrundegehen, aber die jungen, die sind flexibel, mit denen kannst du das machen, pflanzt sie in überdimensionale Kübel und stellst sie zusammen mit Artgenossen auf so eine Betonwüstenstrasse und schon fühlen sich die Anleger wie im grünsten (Großstadt-)Dschungel.
Es gibt sie ja genügend, diese häßlichen, seelenlosen Straßen, denen ein Hauch von Grün gut zu Gesicht stünde und es gibt sie diese Initiativen, die sich das was kosten lassen. Schön – und auch der Wanderbaum freut sich über die Ortsveränderung.
Im Dschungel Perus habe ich einen Baum kennengelernt, der sich eigenmächtig einen neuen Standplatz sucht, er geht, wenn es ihm nicht mehr gefällt, weil ihm andere Licht und Nahrung streitig machen, ganz gemächlich, zugegeben, aber er bewegt sich, er zieht Konsequenzen aus der Verschlechterung seiner Lebenssituation, er macht sozusagen eine Fliege, er hat die Nase voll, er möchte nicht immer nur im Schatten stehen.
Diese Wanderpalme vor dem Fenster wäre selbst dem Großstädter zuviel Veränderung und er käme zudem ins Grübeln, wenn sie über Nacht zum Nachbarn weitergewandert wäre.