Jetzt mal Klartext, obwohl die Diskussion über dieses Thema längst an Hitze und Schärfe verloren hat: Griechenland gehört zu Europa, keine Frage.
Was wären wir ohne es, das Griechische. Es gäbe keine Akropolis, keinen Ouzo, kein Algriechisch. Wir wüßten nicht, wo wir unsere Eulen hintragen sollten, denn es gäbe auch kein Athen. Wie es möglich ist, mit geringen fußballerischen Mitteln erfolgreich zu sein, das zu sehen wäre uns entgangen und Otto Rehagel wäre nie Europameister geworden, weil Griechen ja nicht teilgenommen hätten.
Es gäbe keinen Gyros und keine Philosophie, sodaß in den vielen, vielen Arbeitspausen, an deren Erfindung sicher auch ein Grieche beteiligt war, niemand Fragen hätte stellen können wie: Wer bin ich? Was mach ich eigentlich hier? Wo will ich noch hin?
Und wer, wenn nicht der Grieche, hat uns gezeigt, wie er es schafft, mit einer radikalphilosophischen Sicht auf die Dinge der kleinen und der großen Welt heraufziehende Wirtschaftsunwetter zu verharmlosen und auf Krisen nicht zu reagieren, sie auszusitzen, so weiterzumachen wie bisher.
Und überhaupt: gäbe es eine Krise ohne Griechenland? Nein, zumindest was das Wort angeht.
(Altgriechisch krisis=Meinung, so, so…, später dann i.S. Zuspitzung).