… die Frauen und Männer der Hmonk und der Dao, 2 Ethnien, die es vertrieben hat aus der Mongolei u.a. auch in den Norden Vietnams. Da war Platz, weil der Boden nicht so ergiebig ist wie im Süden und unwegsames Gelände fleißige Hände braucht. Wir sind ihnen begegnet, den Menschen und durften auch bei ihnen wohnen. Das ließ tiefere Einblicke zu – wohl nicht tief genug, um nicht überrascht zu sein von einem Bericht im TV-Sender Arte.
Ja, ja sie tragen ihre Gefühle zu Markte, auf den sog. Liebesmarkt in Sapah – gegen Abend geht’s los, nachdem tagsüber der Markt für Einheimische und inzwischen auch Touristen stattgefunden hat. Die Jungen sind auf Brautschau – das ist nicht so bemerkenswert, nein, es ist auch die ältere, nicht unbedingt unverheiratete Generation zu Gange. Sie tanzen, musizieren und erzählen Geschichten und machen mit diesem Ritual auf sich aufmerksam. Es kommt zu gezielten Musterungen und Befragungen, Berührungen und Intimkontakten bis hin zur einvernehmlichen Entführung. So kann es sein, daß die Tochter den Mann fürs Leben findet, während gleichzeitig die Mutter (der Vater) ihre (seine) große Liebe trifft, die seinerzeit von Ihren Eltern nicht akzeptiert worden war.
Die Liebe steht hoch im Kurs, sie gibt Kraft für das karge Leben und manchen reicht schon die Aussicht auf ein Erfolgserlebnis am folgenden Markttag, um den Alltag im Dorf gut zu überstehen.
Kinder aus einer Liebesmarktbeziehung nimmt die Großfamilie gerne auf. Alle freuts, auch den Ehemann.