Drache

Was machte das schlaue Drachenkind im Kinderbuch, weil es mit dem für einen echten Drachen existenziell wichtigen Schrecklichsein so gar nicht recht vorwärtsgehen wollte. Es ließ sich von seiner Mama ein Menschenkind bringen, um dem bedauernswerten Wesen mal richtig das Fürchten zu lehren. Viel Phantasie braucht es nicht um sich vorzustellen, wie diese Geschichte wohl weitergegangen ist.

Da waren die Drachen früher doch von anderer Natur. Als das Volk der Viet einst angegriffen wurde, da schickte der Himmel ein Prachtexemplar , das mit seinen gewaltigen Schwanzschlägen die Feinde vertrieb und dabei tiefe Furchen hinterließ. Diese wurden nach seinem Abtauchen im Meer von dem ansteigenden Wasser bedeckt, übrig blieb die Halongbucht mit ihren tausenden wie Messerspitzen aufragenden Kalksteinfelsen, ein Spektakel, das sich kaum ein Vietnamtourist auszulassen traut.
Das Tier spielt auch heute noch im Alltag eine bedeutende Rolle – kein Wunder, sollen doch alle vietnamesischen Männer vom Drachen abstammen. Und wenn dann alle 12 Jahre im Zyklus der Tierkreiszeichen das Drachenjahr ansteht, dann setzt die vietnamesische Familienplanung alles daran,
daß ein Drachenkind zur Welt kommt.
Die Margit ist ein Drachenkind.

 

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