Und immer wieder geht der Blick …
… auf diese Wohn – und Geschäftshäuser gerade mal 4 – 5 m breit bzw. schmal, 30 m und mehr tief.
Der gewöhnliche Vietnamese wohnt nach hinten raus, vorne hat er sein Geschäft: den Verkaufsladen, den Handwerksbetrieb, den Imbiss. Die Breite des Raumes wird voll ausgenutzt.
Der Imbiss bietet dem Kunden Sitzgelegenheiten an auf Plastikstühlen, wie wir sie aus dem Kinderparadies bei Ikea kennen. Auch die Tische haben Miniformat.
Die Motorradwerkstatt repariert auf dem – wir nennen es bei uns – Bürgersteig, die Menschenströme nehmen sich einen Weg.
Ganz selten das reine Privathaus – das allgegenwärtige Motorrad parkt vor dem Eingang und wird des nachts im Wohnvorraum abgestellt, die Rampe zum bequemen Rausfahren bleibt, um am Morgen ja keine Zeit zu verlieren.
Die Häuser sind so schmal, weil diese Bauweise steuerlich begünstigt wird. Auf diese Weise ist es
dem einzelnen eher möglich, ein Geschäft zu betreiben. Die Erbfolge hat wohl auch dazu beigetragen, daß die Grundstücke immer weiter verkleinert wurden.
Mein Wunsch: möge diese atemberaubende Geschäftsvielfalt – wie sie z. B. in der Altstadt von Hanoi zu bestaunen ist – noch lange erhalten bleiben, bis sie dann ein Opfer des großen Geldes wird.