Dieser schmale Landstreifen zwischen Zentral- und Südamerika war insbesondere den Amerikanern Ende des 19. Jahrhundert zunehmend ein Dorn im Auge, dem Handels- und Großmachtinteressen im Weg. Was tun?
Weiter um Kap Horn schippern, zeitaufwändig und gefährlich ? Nein.
Ein Kanal mußte her, koste es, was es wolle. Nichts einfacher als das, sagten die Strategen vor über 100 Jahren sicher nicht und es bedurfte
weitaus mehr als ein, zwei „yes we can“, um dieses Bauwerk zu realisieren. 20000 Menschen bezahlten die Umsetzung dieser aus damaliger Sicht verrückten Idee mit dem Leben.
So, jetzt sind wir da, live vor Ort, im Besucherzentrum an der Schleuse Miraflores, die Zuschauertribüne ist gut gefüllt, ein launiger Sprecher unterhält das Publikum bis ein Verbund aus 3 Katamaranen sich langsam auf das Schleusentor zubewegt, wie süß und klein im Vergleich zu dem Riesenfrachter dahinter, der Sprecher grüßt den Kapitän eines Katamarans, man kennt sich wohl, es wird gewunken und fotografiert, ein Erlebnis, bevor es ernst wird, 26 m wird abgesenkt, von den Katamaranen ist bald nichts mehr zu sehen, bis die Schleuse sie wieder freigibt, wieder Winke, Winke und Freude pur, der russische Riesenfrachter später zeigt keine Regung, die haben das wohl schon öfter gemacht. 11 Stunden dauert es, bis alle Schleusen bewältigt sind und der Pazifik erreicht ist. 3 Wochen Zeitersparnis, der Katamaran zahlt ca 1500 Euro, die größten Frachter
kommen auf bis zu 400 00 Euro.
Besser hatte es der einzige Mensch, dem es erlaubt war, durch den Kanal zu schwimmen. 1928 wurde er nach Schiffsgewicht taxiert und zahlte stolze 0,65 Cent für die 10 tägige Durchquerung.
Unser Gewicht spielte bei Einlass keine Rolle. Wir zahlten den Einheitspreis von 20 Dollar und blieben einen halben Tag.