Den Gletschern ging es auch schon mal besser, vor 100 000 Jahren allemal. Das Ende ist absehbar. In unseren Alpen gebe ich ihnen noch ca. 100 Jahre, dann kannst du nur noch ihre Schleifspur sehen.
Das kommende Ende ist aber auch hörbar. Bei unserer Wanderung am Mount Cock, dem höchsten Berg Neuseelands, bist du ständig Eisstürzen ausgesetzt, die sich, nicht bedrohlich, aber laut krachend und schneestaubentwickelnd Bahn brechen.
Was waren das für stolze Ungetüme, gefährlich und unnahbar. Du hast mit Ehrfurcht zu ihnen aufgeschaut und hast an ewiges Eis gedacht, an tiefe Gletscherspalten, die manch Waghalsigen zu sich genommen und eben nicht für ewig tiefgefroren haben. Das ein oder andere Wiedersehen in alter Frische ist zu erwarten.
Jetzt sind sie doch stark ins Rutschen gekommen, kalte Winter werden sie verlangsamen, heiße Sommer geben ihnen zusätzlich die Sporen. Ihre schmutzigen Endmoränen schieben sie vor sich her, von strahlendem Weiß nichts zu sehen. Den Foxgletscher haben wir so gesehen, am Franz Josef Gletscher in der Nähe sieht es nicht anders aus.
Aufhalten kann sie nichts und niemand, auch nicht der junge Deutsche, der mit bunten Farbspraydosen bewaffnet der Gletscherzunge ein anderes Gesicht geben wollte. Weißeln wäre angebracht gewesen, aber Weiß war wohl aus.