Süßes kleines Hostel mitten in Chinatown, eine Oase der Ruhe, Sauberkeit ist oberstes Prinzip, ein junges, immer freundliches Team ist allgegenwärtig, wir lassen den Schmutz vor der Tür und schlüpfen in bereitgestellte, täglich desinfizierte Plastiklatschen.
Gut, das Bett ist knochenhart und du kommst als alter Mann schwer in die Gänge morgens. Aber weiche Betten sind in Asien nicht üblich, ein Spiegelbild des entbehrungsreichen Lebens (gilt nicht für jeden). Und dann geht es auch schon los, Schritt für Schritt, Obacht geben, eine Sackkarre hier, eine lose Gehwegplatte dort, Achtung, das Gestänge im Stirnbereich, Motorradfahrer bahnen sich 2 Meter hoch paketbeladen einen Weg, wo selbst schmale Asiaten kaum gehen können. Auf dem Weg von Chinatown nach Little India – hier versagt sogar der sonst zu zuverlässige Offlinenavigator „Maps Me“ – schier endlose Gassen mit einem unerschöpflichen Angebot an Waren, Waren, Waren. Besteht Bedarf für soviel Zeug, wer stellt es her, wer schafft es ran und wie, wer verdient und wieviel, wer bleibt auf der Strecke, wer gewinnt, ein Ameisenhaufen, alles geht drunter und drüber und hat doch System. Viele Fragen, ich will nur Beobachter sein, kein Analytiker.
Eine Beobachtung darf nicht unerwähnt bleiben: die Menschen sind fast ausnahmslos freundlich und machen nicht den Eindruck, mit ihrem hektischen Leben zu hadern. Das Lächeln, die Gelassenheit, asiatische Eigenschaften, sogar in Bangkok anzutreffen. Ok – als Mitbringsel gespeichert – statt eines Souvenirs.